Gerade heute bin ich erst in Künzelsau am Würth Stammsitz vorbeigefahren. Sehr beeindruckend tront der Würth Schriftzug auf zig Gebäuden. Wie du sagst, ist Reinhold Würth eine eindrucksvolle Unternehmerpersönlichkeit und sicherlich kein Dummschwätzer. Aber er entstammt einer Generation und hat sein Unternehmen zu einer Zeit groß gemacht, in der die Bedeutung von Vernetzung, Globalisierung sowie Geschwindigkeit und Komplexität von Datenverarbeitung für den Geschäftserfolg untergeordnet relevant waren. Im Vertrieb sind gewonnene Aufträge und Margen omnipräsent. Was die IT im Stillen, im Hintergrund alles unterstützt und möglich macht, ist bei einem produzierenden Unternehmen wie Würth nicht auf den ersten Blick sichtbar. Schauen wir uns eine Bank, eine Versicherung oder einen Telekommunikationsdienstleister an, dann werden nicht Wenige der IT den Löwenanteil am Unternehmenserfolg zuschreiben, obwohl es auch in diesen Branchen Vertrieb gibt. Wie gerade gehört, kann man den Anteil der IT am Unternehmenserfolg nicht so einfach in Prozent angeben. Und das kann auch ein Herr Würth offensichtlich nicht. Denn sogar die IT-ler in seinem eigenen Unternehmen werden der Einschätzung mit den 5% widersprechen. Zumindest sollten sie das gelassen aber bestimmt auf internen Kanälen Richtung Unternehmensführung mal ansprechen. Das Schlimmste an dieser Einstellung einer Konzernspitze ist nämlich, dass die IT lediglich als notwendiges Übel und Kostenfaktor gesehen wird - davon kann ich selbst ein Lied singen. Eine IT die vermeintlich nur kostet aber nicht zum Unternehmenserfolgt beiträgt, die soll bitteschön regelmäßig ihre Kosten und Mitarbeiterzahl reduzieren. Aber wieso sollte man in IT investieren? Sicherlich nicht um neue Geschäftsmodelle zu erschließen, Kunden schneller oder adäquater bedienen zu können oder anhand verarbeiteter Informationen bessere Geschäftsentscheidungen treffen zu können. Das macht ja schließlich alles der Vertrieb....